„Die Zukunft Aschaus entwickeln mit Sachverstand und Weitblick“, mit Blick auf seinen Wahlslogan war der ABL ein Austausch mit Bürgermeister Simon Frank wichtig.
In Zeiten von Corona fand das Treffen als ZOOM-Konferenz statt.
Drei Themen wurden in der rund 1,5-stündigen Runde diskutiert.
- Ist Stand zum Nahwärmekonzept
- Neubau Kampenwandbahn inkl. Auswirkungen auf die Gemeinde
- Neuplanung der Sporthalle
1. Nahwärmekonzept
Für Simon Frank, der selbst an der Erarbeitung von Energiekonzepten gearbeitet hat, ist es aus gemeindlicher Sicht von Interesse, das Konzept flächendeckend umzusetzen. Im ersten Schritt allerdings ist die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes zu überprüfen.
Ein Priener Planungsbüro ist beauftragt folgende Anliegen einer eingehenden Betrachtungsweise zu unterziehen:
- Vertragskonstrukt(e)zwischen Betreiber und Gemeinde
- Abkauf der Energie/ Höhe des Einkaufspreises
- Betriebsorganisation
- Haftungsfragen
Alle kommunalen Liegenschaften an die Nahwärmeleitungen anzuschließen, begrüßt Simon Frank. Auch bringt für ihn der Anschluss des Ortskernes entlang der Kampenwandstraße sowie der Einbezug der Kinderklinik in das Nahwärmekonzept einen nachhaltigen Sinn. In Sachrang ließe sich, seiner Meinung nach, ein Inselnetz im Linner-Areal andenken.
Das Interesse der Bürger sich der Nahwärme anzuschließen, sei durchwegs vorhanden, der Preis für die angekaufte Energie ist zu hinterfragen.
2. Neuplanung Kampenwandbahn
Im Herbst 2020 waren in einer öffentlichen Auslegung die Tekturpläne zum Neubau der Kampenwandbahn für Bürger einsehbar, Einwändungen konnten vorgebracht werden.
Man erhielt Einblick in die architektonische Veränderung von Tal- und Bergstation und in die Lagerflächensituation am „Brandnerfeld“ für die Materialseilbahn sowie die geplante Baustellenzufahrt über die Straße „Am Hofbichl“. Über die Einschätzung der Eingriffe in Flora und Fauna durch den Bau und den Betrieb der Materialseilbahn sowie die daraus resultierende Ausgleichsflächenberechnung konnte man sich ebenfalls informieren.
Die Berechnung der notwendigen Parkplätze kann der Betreiber nur durch Aufrechnung der kommunalen Festhallenparkplätze nachweisen, was unserer Meinung zu hinterfragen ist. Für eine zukunftsweisende Planung fehlt zudem der Gemeinde weiterhin die vom Betreiber erforderliche Aussage zur Berechnung der verkehrlichen Situation im Umgriff der Talstation.
Auch wenn das LRA die oberste Genehmigungsbehörde ist, so wurde dennoch die Gemeinde aufgefordert zu den Tekturplänen Stellung zu beziehen. Aus unserer Sicht wurde von Seiten der Gemeinde die Möglichkeit vertan, eine kritische Stellungnahme zu einzelnen Punkten abzugeben, verbunden mit der berechtigten Sorge um die künftige Verkehrssituation.
In erster Linie hat der GR die hohe Bedeutung der Kampenwandbahn inkl. deren Modernisierung für das touristische Bild Aschaus hervorgehoben.
Der knapp zweijährigen Bauphase mit der verkehrlichen Auswirkung auf die Kampenwandstraße als Hauptzulieferachse für Maschinen/ Baumaterial, der engen Baustellenzufahrt „Am Hofbichl“ sowie der Lagerfläche am Brandnerfeld wurde zumindest öffentlich nicht erkennbar, keine Beachtung geschenkt. Die Problematik der Verkehrs- und Parksituation Aschaus nach Fertigstellung der neuen Seilbahn steht ohne nennenswerte Lösungsansätze im Raum.
Die deutliche höhere Transportkapazität der neuen Bahn wirft drängende Fragen zur Besucherlenkung im Umgriff der Bergstation auf, insbesondere für den Fall, wenn die Bahn mit einem größeren Kabinenangebot vermehrt Mountainbiker und Down-hiller anlocken wird.
3. Neubau Sporthalle
In einer im Januar veröffentlichten Presseerklärung war ein ganz persönliches Statement Franks zur Machbarkeit der geplanten 2,5-fach Halle nachzulesen.
Der von der Steuerungsgruppe geplante Sporthallenbau sei in der aktuellen Finanzsituation nicht leistbar, so Simon Frank. Sein Plan beinhaltet eine deutliche Reduzierung der Hallenfläche um 40 % und der Nebenräume um 19 % hin auf eine 1,5-fach Halle.
Wir meinen, der Bürgerbescheid 2018 betont jedoch klar den Bedarf für eine 2,5-fache Halle!
„Machbares ermöglichen, anstatt Misslingen zu dokumentieren“ – unter dem Aspekt machte die Teilnehmerrunde deutlich, dass es trotz der sicherlich angespannten Finanzlage im Interesse der Gemeinde sein muss, sich um eine zukunftsfähige Sportstätte als 2,5-fache Halle zu bemühen.
Dazu gehöre auch, entgegen der Vorlage zur Gemeinderatssitzung am 19.Januar eine schlüssige, seriöse Darstellung aller zu erwartenden Gesamtausgaben inkl. öffentlicher Fördergelder und Beteiligungsangeboten von Sponsoren und Vereinen. Ein sorgsamer Blick auf künftige Generationen darf nicht vergessen werden.
Auch eine im Raum stehende Reform im Bildungsbereich müsse bedacht werden, z.B. durch Ausbau des Ganztagesbeschulung- und -betreuung werden zwangsläufig weitere Raumressourcen auch im Sporthallenbereich bis in den Nachmittag hinein, nötig.
Die von Simon Frank favorisierte Sparlösung – eine auf ein 1,5-fach Maß geschrumpfte Halle erlaubt aufgrund der ungünstigen Hallenteilung nicht die gewünschte Doppelnutzung und ist am Bedarf vorbei gedacht.
Aschaus vorhandene, nicht zeitgemäße Sportstätte deckt bekanntlich nicht den Bedarf. Etliche sportliche Projekte fanden in „unzureichenden Raum-Ersatznischen“ statt, bzw. entfallen aus Platz- und deswegen Angebotsgründen.
Zu einer guten, gemeindlichen Infrastruktur zählt eine zukunftsweisende Sporthalle als Standortfaktor, vor allem mit Blick auf die jüngere Generation Aschaus, sowie den gemeindlich gewünschten Anstieg des Bevölkerungswachstums.
In einem zukunftsfähigen Umfeld Sport treiben zu können, hat für alle Bevölkerungsschichten inkl. für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen eine integrative, sehr hohe soziale Dimension.
Diese Dimension muss von dem gewählten Gremium beachtet und bei allen Planungsüberlegungen und- Entscheidungen mitgetragen werden!
Herrn Bürgermeister Frank gilt unser Dank dafür, in aller Offenheit auf unsere Fragen geantwortet zu haben.