Aschauer Bürgerliste macht sich stark – für die Vergangenheit und für die Zukunft.
Die Aschauer Bürgerliste (ABL) setzt auf Aktivitäten vor Ort. Denn die Initiatoren sind überzeugt: Egal, wie unterschiedlich der Einzelne ist – gemeinsam sind alle stark. Start war der spannende Besuch des privaten Museums von Sebastian Aringer in Höhenberg im Juli: Wer hätte schon gedacht, dass unsere Heimat so viele schöne Schätze zu bieten hat? So wurde bei uns ein Goldschatz gefunden, der sich mittlerweile in der archäologischen Staatssammlung München befindet. Im Museum ausgestellt sind beispielsweise bronzezeitliche Glasperlen aus ägyptischem Glas und ein sage und schreibe 6.000 Jahre altes Kupferbeil aus dem Priental – all dies sind Funde, die Sondengeher Sebastian Aringer rund um Aschau im Chiemgau gefunden hat.
Historische Gegenstände, die er nicht beim Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München abgeben musste, sind im Anbau seines Hauses in Höhenberg ausgestellt. „Wer in der Zukunft etwas gestalten möchte, sollte wissen, wo er herkommt“, ist Medizinerin Christiane-Rabich-Pichler überzeugt. Die Fraktionschefin der ABL hatte den Besichtigungstermin im Hause Aringer ins Leben gerufen, denn Termine gibt’s hier nur auf Anfrage.
„Schon damals haben sich die Menschen durchgemischt“, fasst Ingenieur, Bernhard Pflüger seinen ersten Eindruck zusammen. Pflüger ist ebenfalls bei der ABL und zudem Migrationsbeauftragter in Aschau. Er ergänzt: „Kaum einer weiß, dass während der neolithischen Revolution vor 7.000 Jahren die Menschen aus dem Vorderen Orient nach Mitteleuropa einwanderten und den Bayern ihre neue Lebensweise mitbrachten: Nämlich Ackerbau statt Jagen und Sammeln.“
Aringer kennt jedes einzelne Fundstück
Im privaten Museum in Höhenberg gibt es einige interessante Relikte aus alten Zeiten zu bewundern. Die Funde reichen von Jahrtausende alten Urnengräbern über nicht minder alte Schwertspitzen bis hin zu Gewandnadeln und Knöpfen. Und zu jedem einzelnen Stück weiß Aringer etwas zu berichten. Sei es der Fundort, die Besonderheit als Grabbeigabe oder die Verarbeitungsweise.
So sind die knapp anderthalb Stunden vor Ort fast viel zu kurz, um diese packende Reise in die Vergangenheit umfassend zu erleben. Beim anschließenden ABL-Stammtisch im Café Pauli sind sich alle Beteiligten einig: Das Museum soll und muss weiter unterstützt werden, zum Beispiel durch Initiativen mit den örtlichen Schulen, Vereinen und durch Kommunikation.
Schließlich bietet die umfangreiche Sammlung interessante Sehenswürdigkeiten, die uns die spannenden Geschichten unserer Vorfahren erzählen.
Erfahrung und Beständigkeit zeichnet ABL aus
Noch ein Punkt wird an dem Abend des ABL-Treffens deutlich: Die Philosophie einer offenen Kultur. So nahm Simon Frank, Initiator der Liste „Zukunft für Aschau“, am Besuch des Museums teil. Und beim anschließenden Stammtisch waren Vertreter der Freien Wählergemeinschaft herzlich willkommen.
„Denn“, so Pflüger: „wir mögen uns zwar in vielen Punkten unterscheiden, doch es gibt durchaus Themen, in denen wir übereinstimmen. Letztendlich können wir nur durch eine Kooperation etwas für Aschau erreichen und die Entwicklung des Ortes voranbringen.“
Auf ihre Leistungen in der letzten Wahlperiode blickt die ABL mit Stolz zurück. So setzt sie sich schon seit Jahren erfolgreich für die Wohnraumbeschaffung von einheimischen Familien ein. Mit Unterstützung der anderen Fraktionen wurde und wird trotz steigender Preise immer wieder bezahlbares Bauland für junge Familien gefunden.
Nach dem derzeit noch in der Feinplanung befindlichen Familien-Ansiedlungskonzept können Bewerber, die verschiedene Kriterien ‒ wie beispielsweise örtlicher Arbeitsplatz, Vereinszugehörigkeit und vieles mehr ‒, erfüllen, anhand eines Punktesystems ihre Chancen auf Wohnmöglichkeiten im Aschauer Gemeindegebiet erhöhen.
Energiewende ist bei der ABL ein wichtiges Thema
Auch in Bezug auf die Energiewende ist die ABL sehr aktiv. Denn ihr Ziel ist, vorhandene Energieressourcen zu nutzen, um die Gemeinde langfristig energieautark zu gestalten. Mit Hilfe der Bürgerenergie Chiemgau eG möchte die ABL die Nutzung von Fotovoltaikanlagen voranbringen. Immerhin hat die Gruppierung schon im Jahre 2005 die erste Fotovoltaik-Anlage auf dem Aschauer Schulhausdach (damals noch als SPD) realisiert. Und heute kann auch das Aschauer Rathaus an die 50 Prozent seines jährlichen Energieverbrauchs durch Sonnenenergie selbst generieren.
Gemeinsam mit der Freien Wählergemeinschaft machte sich die ABL auch für das Nahwärmeprojekt stark, das derzeit in Hohenaschau umgesetzt wird. Das sind nur ein paar wenige Beispiele. „Wir sind schon seit Jahren in Aschau aktiv und das zeichnet uns aus“, so Rabich-Pichler, „in der Politik mahlen die Mühlen langsam, wenn es um konkrete Umsetzungen geht. Doch die Bürger können sich auf unsere Beständigkeit verlassen. Denn wir arbeiten aktiv an Projekten, bis sie zum Wohle der Aschauer gelöst sind – und natürlich darüber hinaus.“
Um hier Zeichen zu setzen, plant die ABL zukünftig regelmäßige Aktivitäten für die ‒ und mit den ‒ Aschauer Bürger(n). Der Besuch des Museums war sozusagen der Auftakt für weitere Veranstaltungen mit Lokalbezug, die demnächst stattfinden werden.